MIT-Studie zeigt: KI-Implementierungen in Unternehmen scheitern mehrheitlich

Künstliche Intelligenz (KI) steht bei Unternehmen hoch im Kurs, was zu beispiellosen Investitionen führt. Allein im ersten Halbjahr 2025 konnten KI-Startups über 44 Milliarden US-Dollar an Kapital einsammeln – eine Summe, die bereits die gesamten Investitionen des Jahres 2024 übersteigt. Eine Analyse von Goldman Sachs prognostiziert, dass die globalen Gesamtinvestitionen in KI bis Ende des Jahres auf rund 200 Milliarden US-Dollar anwachsen könnten.

Diese enormen Ausgaben sind jedoch mit erheblichen Risiken verbunden. Insbesondere in den USA basieren die Investitionen auf der Erwartung, dass KI in naher Zukunft eine historisch einmalige Steigerung der Arbeitsproduktivität bewirken wird. Produktivität misst hierbei die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die pro Arbeitsstunde erzeugt werden können.

Trotz des großen Hypes bleibt dieser erwartete Produktivitätsschub bisher aus. Ein neuer Bericht von Forschern des MIT, über den zuerst Fortune berichtete, kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Etwa 95 Prozent der Pilotprojekte zur Einführung generativer KI in Unternehmen erreichen ihre Ziele nicht.

In dem Bericht mit dem Titel »The GenAI Divide: State of AI in Business 2025« stellen die MIT-Forscher fest, dass nur eine kleine Gruppe von etwa fünf Prozent der Unternehmen in der Lage ist, durch KI »ihre Umsätze rasch zu steigern«, während die überwältigende Mehrheit scheitert.

Abseits des Marketing-Hypes um KI werden die Gründe dafür schnell ersichtlich. Frühere Studien zu KI-Systemen, die oft als autonome Assistenten für Büroangestellte beworben werden, zeigten bereits, dass die Technologie die in sie gesetzten Erwartungen bei Weitem nicht erfüllt. So konnten die besten KI-Produkte bis Juli 2025 nur etwa 30 Prozent der ihnen zugewiesenen realen Büroaufgaben erfolgreich bewältigen.

Angesichts der Prognose, dass KI bis 2030 über sechs Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beitragen sollte, wären ab sofort nahezu exponentielle Produktivitätssteigerungen notwendig, um diese Erwartungen zu erfüllen. Eine Analyse von MoneyWeek argumentiert, dass bei derart hohen Investitionen alles andere als eine fundamentale Umwälzung der Weltwirtschaft als Misserfolg gewertet werden müsste.

Mit jedem Jahr, in dem die KI diese ambitionierten Ziele verfehlt, wächst der Druck, die Produktivität zu steigern, um die massiven Ausgaben zu rechtfertigen. Ohne einen baldigen technologischen Durchbruch scheint das Platzen der KI-Blase nur eine Frage der Zeit zu sein, was potenziell schwerwiegende Folgen für die gesamte Wirtschaft haben könnte.

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